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Schloss Neuenburg in Freyburg

Die Neuenburg an der Unstrut war die größte Burg der Landgrafen von Thüringen aus ludowingischem Hause. Der erstaunliche Aufstieg dieses Adelsgeschlechtes zu den mächtigsten Reichsfürsten der Stauferzeit wurde von Männern und Frauen getragen, die ihre Spuren in der Geschichte hinterließen.

Die herausragendste Frauenpersönlichkeit war Elisabeth, Landgräfin von Thüringen (1207 – 17.11.1231).

Die ungarische Königstochter war knapp 14 Jahre alt, als sie mit dem jungen Landgrafen Ludwig IV. vermählt wurde. Landgraf Hermann von Thüringen hatte für seinen Sohn damit eine hochpolitische Heiratsverbindung geschaffen.

Elisabeth lebte in einer Zeit, in der große geistige und religiöse Umbrüche stattfanden. Viele Menschen suchten nach Lebensformen in Armut und Demut in der Nachfolge Christi. Elisabeth war die einzige Königstochter und Fürstin, die diesen Schritt wagte. Niemand anders ist aus solcher Höhe in die Tiefe freiwilliger Armut hinabgestiegen. Sie wusch, selber in Lumpen gehüllt, Kranke und Bettler, schnitt ihnen die Nägel und Haare, wohnte persönlich ihren Beerdigungen bei.

Die junge Landgräfin verschenkte ihren Schmuck, ihre Kleider und ihren Besitz an die Ausgestoßenen der Gesellschaft. Als Witwe verrichtete sie in einem von ihr gegründetem Hospital schwersten Pflegedienst.

Vier Jahre nach ihrem Tode wurde Elisabeth von Thüringen heilig gesprochen.

Nachweisbare Aufenthalte auf der Neuenburg und eine alte Legende, die von ihrem Wirken auf der Neuenburg erzählt, verbinden diesen Ort für immer mit dem Namen dieser ungewöhnlichen Frau.

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Weiterführende Hinweise:

Zum Besuch: Infos zu Öffnungszeiten etc. unter https://www.schloss-neuenburg.de/ .
Dort wird auch zu einem virtuellen Rundgang durch die Neuenburg eingeladen.

Zu Elisabeth von Thüringen:
https://www.schloss-neuenburg.de/museum-ausstellungen/heilige-elisabeth/

bzw. als „digitales Angebot“ zu Detaildarstellungen von Elisabeth auf mittelalterlichen Tafelmalereien
https://www.schloss-neuenburg.de/ihr-besuch/digitale-angebote/die-neuenburg/elisabeth/

„Straße der Romanik“
– mit 360-Grad-Panorama der Neuenburg https://www.strassederromanik.de/de/bauwerk/schloss-neuenburg.html sowie

– ein Beitrag zum Leben von Elisabeth auf der Neuenburg
https://romanik-strasse-erleben.de/leben-und-wirken-der-elisabeth-von-thueringen/

NEU! Lutherweg-Süderweiterung führt auch über die Neuenburg —> Strecke von Freyburg (Unstrut) nach Naumburg (Saale). Pilgern und Wandern liegen im Trend: 530 Kilometer Lutherweg führen durch Sachsen-Anhalt. Seine Süderweiterung lädt ab sofort ein, im Geopark SAALE-UNSTRUT-TRIASLAND SIEBEN NEUE Stationen (Gesamtlänge 80 km, von Nr. 57 bis 63), anzulaufen. Auf dem Weg von Luthers Geburtsstadt Eisleben bis zum Naumburger Dom laden auch zwei unserer FrauenOrte – Kloster St. Marien zu Helfta (Stempelstelle Nr. 57) sowie die Neuenburg (mit der der Heiligen Elisabeth geweihten Doppelkapelle, Aufenthalt von Elisabeth von Thüringen ist urkundlich belegt) zur Einkehr ein.

Hinweise zu Elisabeth-Bezügen im Naumburger Dom, Teil des sachsen-anhaltischen Unesco-Welterbes, finden Sie hier. Zitat siehe dort: „In der Elisabethkapelle befinden sich seit 2007 moderne Glasfenster mit zentralen Szenen aus dem Leben der Heiligen.

Gestaltet wurden sie von dem international bekannten Maler der Leipziger Schule Neo Rauch. Vor allem an sonnigen Tagen verleihen sie der Kapelle eine besonders warme Atmosphäre.“ (s. auch Video zum Dom; ca. Minute 2:00 zu Neo-Rauch-Arbeiten).

Routenempfehlung: Sie interessieren sich speziell für bedeutende Frauenpersönlichkeiten des Mittelalters in Sachsen-Anhalt? Dann lesen Sie hier weiter!