Zum Inhalt springen

Sie befinden sich hier:

Lutherhaus Wittenberg

1525 bezog die ehemalige Nonne Katharina von Bora als Gemahlin Martin Luthers das sogenannte Schwarze Kloster in Wittenberg.

Die 1499 geborene Tochter eines niederen sächsischen Adeligen wurde hinter Klostermauern erzogen. 1523 entschloss sie sich zusammen mit elf Nonnen dem gesicherten Klosterdasein in eine ungewisse Zukunft zu entfliehen.

In Wittenberg lebte die gebildete junge Frau über zwei Jahre im Hause des kursächsischen Hofmalers Lucas Cranach d. Ä.. Am 13. Juni 1525 ging sie die Ehe mit dem Reformator ein. Für die Hausherrin war es schwer, das große Kloster bewohnbar zu machen und die sich ständig erweiternde Zahl der Hausgenossen zu versorgen.

Ein Zeitgenosse berichtete: „Im Haus des Doktors wohnt eine wunderlich gemischte Schar aus jungen Leuten, Studenten, jungen Mädchen, Witwen, alten Frauen und Kindern, weshalb große Unruhe im Hause ist …“

Katharina ließ das Haus mehrfach umbauen, so daß ein privater Wohnbereich für die Familie entstand. Sie sorgte für den Kauf und die Bewirtschaftung von mehreren Gärten, Gütern und zahlreichem Vieh.

Auch die Erziehung der innerhalb von neun Jahren geborenen eigenen sechs Kinder lag vor allem in ihren Händen. Der Reformator nannte seine energische Hausfrau scherzhaft „mein Herr Käthe“. Die kluge, selbstbewusste und geschäftstüchtige Katharina versuchte auch nach Luthers Tod, den Besitz der Familie und damit die Zukunft ihrer Kinder zu sichern.

Auf der Flucht vor der Pest erlitt sie einen Unfall und starb 1552 in Torgau.

______________________________________________________________________________________

Weiterführende Hinweise:

Zur Beachtung: bis voraussichtlich Anfang 2025 bleibt das Lutherhaus aufgrund von Baumaßnahmen und der Errichtung einer neuern Dauerausstellung geschlossen. Während dieser Schließzeit lädt

(c) Luthermuseen Sachsen-Anhalt / Lutherhaus Wittenberg

seit Dezember 2023 die Sonderausstellung „Buchstäblich Luther. Facetten eines Reformators“ im benachbarten Augusteum ein. Sie widmet sich ganz dem Menschen Martin Luther und wirft Schlaglichter auf seine vielen, teils widersprüchlichen Seiten.

Entlang des Alphabets entfalten sich seine Lebensstationen, sein reformatorisches Wirken, aber auch seine Sorgen und Nöte, Beziehungen und Denkweisen mit Highlight-Objekten aus dem Lutherhaus sowie bisher nicht ausgestellten Exponaten aus den Sammlungen der LutherMuseen. –> Dreimal darf mensch raten, unter welchem Buchstaben „sein Herr Käthe“ zu finden ist 😉

Wer noch mehr über die Beziehung des ehemaligen Mönches und der entflohenen Nonne erfahren möchte, hört in die #frauenorte-der-podcast-Folge „Katharina von Bora: Von der Sachhochzeit zur Liebesehe“ rein.

Infos zur Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und dem Lutherhaus in Wittenberg und seinen Angeboten und Veranstaltungen

Zu Katharinas 525. Geburtstages: Am 29. Januar d.J. lud das Wittenberger Lutherhaus zu einer szenischen Führung „Kuchen für Katharina“ inkl. Spendensammlung für das Wittenberger Katharina von Bora-Hospiz ein. Noch mehr über dieses „Role Model der Reformation“ ist im aktuellen mdr kultur Beitrag zu hören!

Luthers Hochzeit: Jährlich rund um den 13. Juni läuten die Hochzeitsglocken in der Lutherstadt Wittenberg: –> Das Stadtfest ​„Luthers Hochzeit“ wird gebührend gefeiert mit Festumzug und buntem Programm an vielen authentischen Plätzen der Stadt: das nächste Mal vom 14. bis 16. Juni 2024. Einen kleinen Vorgeschmack gewährt dieses Video:

Zu einer Stadtführung „Unterwegs mit Katharina von Bora“
Zu einem virtuellen Wittenberger Stadtrundgang „mit Katharina“ (auf Youtube)

Katja Köhler alias Katharina von Bora

Übrigens erzählt Katja Köhler im Reiseland Sachsen-AnhaltPodcast: „wie es ist, in die Rolle der Katharina von Bora zu schlüpfen, der Frau an Martin Luthers Seite.“

Zur Unesco- Welterbestätte Luthergedenkstätten & zu weiteren Sehenswürdigkeiten in der WelterbeRegion Anhalt Dessau Wittenberg

Zur Katharina-Luther-Stube, dem kleinen Torgauer Museum in ihrem Sterbehaus auf dem Scharfenberg, in der heutigen Katharinenstraße 11.