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Neinstedter Anstalten – Lindenhof

Marie Nathusius (geborene Scheele) wurde am 10.März 1817 in Magdeburg geboren. In der elterlichen Pfarrersfamilie in Calbe pietistisch geprägt, zeichnete sich ihre eigene Glaubenshaltung durch eine tiefe Frömmigkeit und tätige christliche Nächstenliebe aus. Im Jahr 1841 heiratete sie Philipp Nathusius in Althaldensleben bei Magdeburg.

Neben der Haushaltsführung und der Erziehung ihrer sieben Kinder leitete Marie zusammen mit ihrem Mann die 1844 gegründete Kinderbewahranstalt in Althaldensleben. Dabei war sie vornehmlich verantwortlich für die praktische Organisation der Arbeit. Auch in dem 1850 mit ihrem Mann gegründeten „Knabenrettungs- und Brüderhaus“ in Neinstedt wurde die soziale Arbeit vorwiegend von ihrer christlichen Einstellung zum Leben und durch ihren positiv-praktischen Einfluss geprägt. Aus dem „Knabenrettungs- und Brüderhaus“ sind die „Neinstedter Anstalten“ hervorgegangen.

Marie Nathusius wurde neben ihrer karitativen Arbeit auch als Autorin von Frauenliteratur des 19. Jahrhunderts bekannt. Sie veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, Novellen und Romane für Kinder und Erwachsene. Neben ihrer literarischen Arbeit schuf Marie Nathusius zahlreiche Vertonungen eigener und fremder Texte. Sie komponierte u.a. Melodien und Begleitungen zu Gedichten von Emanuel Geibel, Novalis und Hoffmann von Fallersleben.

Ihr Mann würdigte ihr Leben und Werk posthum in seinem „Lebensbild der heimgegangenen Marie Nathusius“. Sie starb am 22. Dezember 1857 in Neinstedt.

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Weiterführende Hinweise:

Die o.g. Bezeichnung „Neinstedter Anstalten“ bezieht sich auf die historische Situation des Wirkens von Marie (und Philipp) Nathusius im 19.Jahrhundert. Ihr Erbe wird heute vor Ort von der Evangelischen Stiftung Neinstedt, einer Stiftung des privaten Rechts, fortgeführt. Zu deren Geschichte seit 1850 gibt es mehrere Publikationen (Bezug s. Stiftungs-Shop) https://www.neinstedt.de/esn/