Freilichtmuseum Diesdorf
Die altmärkische Bäuerin im 18. und 19. Jahrhundert zeichnete sich durch ein selbstbewusstes, fleißiges Wesen sowie eine dem Haus und Hof unterworfene wirtschaftliche und standesgemäße Lebensart aus. Ihre oft reiche Mitgift gestattete ihr eine standesgemäße Eheschließung und gesellschaftliche Anerkennung. Sie erschien als (Bau)frau mit ihrem Mädchennamen gleichberechtigt neben dem Bauherrn am Tor über der Hofeinfahrt.
Während der Ehe gebar sie vier bis acht Kinder, von denen einige der sehr hohen Kindersterblichkeit zum Opfer fielen.
Ihre eigene tugendreiche und standesgemäße Erziehung gab sie an ihre Töchter weiter und achtete auf die strenge Einhaltung der altmärkischen Bräuche im Jahres- und Lebenslauf. Schon frühzeitig wurden die jungen Mädchen an die Leinwandherstellung, dessen gute Bevorratung den Hofreichtum charakterisierte, herangezogen.
Die Bäuerin leitete die Mägde und Töchter bei der Haus- und Hofarbeit an, achtete auf umsichtige Arbeit im Garten und ausreichenden Wintervorrat der Nahrungsmittel. Am Herd bereitete sie eine kräftige, reichhaltige Kost zu, ohne verschwenderisch zu sein.
Die Bäuerin trug Tracht, an der regionale Herkunft, Familienstand sowie die Freuden und Trauerfälle des Hofes zu erkennen waren.
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Weiterführende Hinweise:
Zu einem der ältesten Museumsdörfer Deutschlands finden Sie hier . Die Fachwerkkapelle aus Klein Chüden von 1793 wurde nach historischem Vorbild eingerichtet. Neben der Bockwindmühle ist sie ein absolutes Highlight in dem rund 6 Hektar großen Museumsdorf.
Während der Saison (April bis 31.Oktober 2024) sowie von November bis März für angemeldete Gruppen (ab 15 Personen) sind die Tore zur Freilichtausstellung geöffnet u.a. mit
„Als Tante Frieda ein junges Fräulein war“ – einer Ausstellung mit einem authentischen biografischen Bezug, die über die Lebensweise einer Altmarkbäuerin in der ersten Hälfte des 20.Jahrhundert informiert. Die FrauenOrte- Podcastfolge zur Ausstellung ist jederzeit hier zu hören.
Zum Jahresprogramm 2024 mit Aktionstagen bzw. öffentlichen Führungen wie
—> öffentlicher Gartenführung am 20. Oktober, 14 Uhr rund um die hier wachsenden regionalen und alten Kulturpflanzen, etwa der Altmärker Braunkohl oder duftende Bauernrosen.
—-> Herbstfest zum Saisonabschluss am 27. Oktober, 10-17 Uhr mit Scottish und Irish Folk der Band Northbound sowie mit den Darstellerinnen und Darsteller der Gruppe „Des Kaisers alte Kleider“. Sie haben sich in die historischen Häuser einquartiert und zeigen, wie um 1900 gelebt, gearbeitet und gekocht wurde.
—-> Sonderführung am Reformationstag, 31. Oktober, 14 Uhr zum Saisonabschluss
—–> Der Aktionstag „Licht und Wärme“ am 1. Dezember, 13-17 Uhr bietet Einblicke in ländliches Alltagsleben während der Wintermonate, zeigt typische Arbeiten dieser Jahreszeit und wie frühere Generationen die karge Jahreszeit mit den kurzen Tagen und eisigen Temperaturen gemeistert haben.