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Museum Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels

Die unterschiedlichsten Frauen aus allen sozialen Schichten haben im Lauf der Geschichte ihre Spuren in der Stadt Weißenfels hinterlassen. Nur wenige sind heute noch so sehr im Gedächtnis der Menschen verankert geblieben, wie die „Neuberin“.

Friederike Caroline Neuber lebte von 1697 bis 1760 und war die bekannteste Prinzipalin des 18. Jahrhunderts.

Nach der Flucht aus ihrem Elternhause schloß sie sich 1717 der Theatergruppe von Christian Spiegelberg an. Bereits 1717 trat sie mit dieser Truppe zum ersten Mal in Weißenfels auf. Ein Jahr später heiratete sie Johann Neuber (1697-1756). Gemeinsam gründeten sie 1726 eine eigene Theatergruppe. Weitere Auftritte in Weißenfels folgten in den Jahren 1727 und 1731.

Die Weißenfelser Herzöge pflegten in barocker Manier die Künste und räumten der Musik und dem Theater einen bedeutenden Platz im höfischen Leben ein. Vermutlich nutzte die Neuberin bei diesen Auftritten den zweigeschossigen Komödiensaal im Südflügel des Schlosses, der jedoch leider – wie auch der Festsaal – nicht erhalten geblieben ist.

Als Prinzipalin arbeitete sie mit dem bedeutenden Schriftsteller und Philosophen Johann Christoph Gottsched (1700-1766) zusammen, der die literarische Entwicklung zwischen 1730 und 1740 maßgeblich beeinflusste. Beide strebten eine Reform der deutschen Bühne an.

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Weiterführende Hinweise:
Danke an Schau! Multimedia, für die wunderbare Fotografie vom Schloss Neu-Ausgustusburg.


Zum Museum Schloss Neu-Augustusburg: Infos zu Öffnungszeiten etc.

Hier geht es zu einem virtuellen Schloßrundgang.


Zu touristischen Angeboten in Weißenfels wie z.B. einer Themenführung zu „Frauenpersönlichkeiten in Weißenfels“, die auch von der Neuberin in Weißenfels berichtet.

*Anmerkung zu variierenden Geburtsdaten (Danke für diesbezügliche Infos aus dem Reichenbacher Neuberin-Museum; Link s.u.):
1. In ihrem Taufeintrag in der Peter-Paul-Kirche Reichenbach heißt es „Den 9. März 1697… F(ilia)  Friederica Carolina, geb(oren) heute Nacht umb 12 uhr …“.
2. Die Neuberin selbst feierte am 8. März wie ein von ihr selbst verfasstes Carmen, ein Selbstgespräch, beweist:

„Nun arme Neuberin! wach auf es ist jetzt Zeit 
Hast Du denn nicht an dich an diesem Tag gedacht?
Ach ja! Ich habe mir das Carmen aufgeschrieben
Bin Gott in Dankbarkeit und mir gekand geblieben.
Ich mich und Gott erkennet und befragt,
Und manchen so wie mir viel Gutes wahrgesagt.
Friderica Carolina Neuberin, Kiel, den 8. März 1738.“ (…) 
(Abgedruckt in: Friederike Caroline Neuber, Poetische Urkunden 1: Schriftenreihe Neuberin-Museum 1 (Reichenbach 1997), Nr. 43 S. 195.

Über ihre verschiedenen Lebenstationen (Reichenbach+Weißenfels+ Blankenburg+Leipzig+Zerbst) geben Ansprechpartnerinnen in den Podcast-Folgen „Die Neuberin: Wander-Theater-Leben, der Hörreise erster und zweiter Teil“ Auskunft.

Zu Informationen und Aktivitäten der in Blankenburg/ Harz tätigen gleichnamigen Neuberin-Stiftung bzw. deren Freundeskreises und zu ihrer Verbindung zu Blankenburg und dem Geheimnis der „Dame mit der Karnevalsmaske“: einem überraschenden Gemäldefund, über den der Präsident des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalts in einem Zeitungsartikel der „Volksstimme“ vom 02.Juli 2020 berichtet. Nun ist das Gemälde nach seiner Restaurierung als Dauerleihgabe wieder am angestammten Ort im Blankenburger Schloss zu besichtigen.

Bühne frei für „Die Neuberin – ein Bühnenporträt der großen Theaterfrau des 18. Jahrhunderts“ von und mit Judith Kruder & Elisabeth Haug sowie am Flügel: Lucia Keller wurde vom ENSEMBLE THEATRUM entwickelt. Das Schauspiel (siehe Kurzfilm auf Schloss-Homepage) gehört zum Ensemble-Repertoire. Termine für öffentliche Aufführungen im Weißen Saal auf Schloss Hohenerxleben entnehmen Sie bitte dem aktuellen Spielplan.

Im aktuellen Buch von Angela Steidele „Aufklärung-ein Roman“ begegnen uns sowohl die Neuberin als auch Gottsched und seine Ehefrau Luise, Anna Magdalena Bach, ihr Eheliebster Johann Sebastian nebst ihren Kindern sowie noch viele Personen von Einfluss, Rang und Namen. Eine vergnügliche Lesereise durchs Leipziger Kulturleben zu Lebzeiten der Neuberin.

Zum Neuberin-Museum in ihrer Geburtsstadt Reichenbach im Vogtland und dem Kontakt zur dortigen Neuberin-Gesellschaft e.V.
Auch außerhalb der Öffnungszeiten wird hier ein virtueller Rundgang durch das Museum geboten.

Übrigens die Tafel am u.g. FrauenOrt im Kavaliershaus in Zerbst erinnert seit 28.08.2000 nicht nur an die große russische Alleinherrscherin, sondern u.a. auch daran, dass Zerbst „1750 letzte Wirkungsstätte der Prinzipalin Caroline Neuber“ war.
—> Davon ist im Neuberin-Podcast Teil 2 Näheres zu hören.