Sammlung Käthe Kruse in Bad Kösen
Achtunddreißig Jahre lebte und wirkte die weltbekannte Puppengestalterin Käthe Kruse in der Kurstadt Bad Kösen.
Eigentlich wollte die am 17. September 1883 geborene Katharina Simon als Schauspielerin die Welt begeistern. Bereits als Siebzehnjährige erhielt die begabte Schauspielerin ein Engagement am Berliner Lessingtheater.
Das Zusammentreffen mit dem 29 Jahre älteren Bildhauer Max Kruse veränderte das Leben der jungen Frau grundlegend.
Da Max Kruse nicht bereit war, für seine Kinder Puppen zu kaufen, begann Käthe Kruse 1905 sich mit der Herstellung von Spielpuppen zu beschäftigen. Mit der Ausstellung „Spielzeug aus eigener Hand“ 1910 in Berlin wurden ihre Puppen über Nacht berühmt. Als 1912 eines ihrer vier Kinder – das fünfte war unterwegs und zwei weitere sollten noch folgen – erkrankte, führte sie ihr Weg nach Bad Kösen.
Hier baute sie in der Folgezeit die Werkstätten für ihre handgefertigten Puppen auf.
Neben Spielpuppen in den verschiedensten Varianten und beweglichen Schaufensterfiguren entwickelte Käthe Kruse mit ihren Mitarbeiterinnen auch eine Lehrpuppe zur Ausbildung von Säuglingsschwestern. Durch unternehmerisches Können, gezielte Werbestrategien und hohe Qualitätsansprüche entwickelten sich die Puppenwerkstätten zu einem wichtigen Arbeitgeber für ca. 120 Frauen in Bad Kösen.
1950 verlegte Käthe Kruse ihre Werkstätten nach Donauwörth.
Am 19.Juli 1968 starb sie in Murnau/Bayern.
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Weiterführende Hinweise:
!!! ACHTUNG:
die anlässlich der 29. Halleschen Frauenkulturtage „Spiel-Art(en) – Das Spiel als Raum und Ort für Kunst und Kultur“ geplante Tagesexkursion (inkl. Sonderführung) zur Käthe-Kruse-Ausstellung wurde aus organisatorischen Gründen
auf Frühjahr 2025 VERSCHOBEN! Nähere Infos folgen.
An einem Hör-Rundgang mit der Kuratorin durch die Kruse-Dauerausstellung können Sie jederzeit hier teilnehmen:
Zu Käthe Kruses Puppenwelt in Bad Kösen
(inkl. Öffnungszeiten) und Infos zur neugestalteten, seit Juni 2021 geöffneten und nun auch barrierefreien Dauerausstellung „Käthe Kruse und ihre Puppen“
Die auf einer Sammlung von über 150 Puppen basierende Ausstellung wurde inhaltlich und gestalterisch überarbeitet. Die Puppentypen können nun direkt verglichen und ihre Herstellungsschritte nachvollzogen werden. Historische, soziale und technische Aspekte wurden aufgenommen und die Biografie Käthe Kruses stärker in den Fokus gerückt. Sie bietet nun auch einen umfassenden Einblick in ihr bewegtes Firmen- und Familienleben.
PS: Die Schreibmaschine, auf der Käthes Sohn Max „Urmel aus dem Eis“ schrieb, ist hier auch zu sehen.
Zu weiteren Infos zum Romanischen Haus, das zum selben Museumskomplex und zur „Straße der Romanik“ gehört.
In unmittelbarer Nähe vom Museum laden die Gradieranlagen zu einem gesunden Spaziergang ein, die Umgebung zu Touren per Rad oder Paddelboot.
Weitere touristische Tipps, um den Besuch in Bad Kösen und in der wunderschönen Saale-Unstrut-Region abzurunden, gibt es hier.