Zum Inhalt springen

Sie befinden sich hier:

Freilichtmuseum Diesdorf

Die altmärkische Bäuerin im 18. und 19. Jahrhundert zeichnete sich durch ein selbstbewusstes, fleißiges Wesen sowie eine dem Haus und Hof unterworfene wirtschaftliche und standesgemäße Lebensart aus. Ihre oft reiche Mitgift gestattete ihr eine standesgemäße Eheschließung und gesellschaftliche Anerkennung. Sie erschien als (Bau)frau mit ihrem Mädchennamen gleichberechtigt neben dem Bauherrn am Tor über der Hofeinfahrt.

Während der Ehe gebar sie vier bis acht Kinder, von denen einige der sehr hohen Kindersterblichkeit zum Opfer fielen.

Ihre eigene tugendreiche und standesgemäße Erziehung gab sie an ihre Töchter weiter und achtete auf die strenge Einhaltung der altmärkischen Bräuche im Jahres- und Lebenslauf. Schon frühzeitig wurden die jungen Mädchen an die Leinwandherstellung, dessen gute Bevorratung den Hofreichtum charakterisierte, herangezogen.

Die Bäuerin leitete die Mägde und Töchter bei der Haus- und Hofarbeit an, achtete auf umsichtige Arbeit im Garten und ausreichenden Wintervorrat der Nahrungsmittel. Am Herd bereitete sie eine kräftige, reichhaltige Kost zu, ohne verschwenderisch zu sein.

Die Bäuerin trug Tracht, an der regionale Herkunft, Familienstand sowie die Freuden und Trauerfälle des Hofes zu erkennen waren.

_____________________________________________________________________________________

Weiterführende Hinweise:

Fachwerkkapelle (c) FLMD Freilichtmuseum Diesdorf

Zu einem der ältesten Museumsdörfer Deutschlands finden Sie hier . Die Fachwerkkapelle aus Klein Chüden von 1793 wurde nach historischem Vorbild eingerichtet. Neben der Bockwindmühle ist sie ein absolutes Highlight in dem rund 6 Hektar großen Museumsdorf.

Seit April sind die Tore zur Freilichtausstellung wieder regulär geöffnet u.a. mit

Diesdorf Sonderausstellung_Ausstellungsplakat Tante Frieda

„Als Tante Frieda ein junges Fräulein war“ – einer Ausstellung mit einem authentischen biografischen Bezug, die über die Lebensweise einer Altmarkbäuerin in der ersten Hälfte des 20.Jahrhundert informiert. Die FrauenOrte- Podcastfolge zur Ausstellung ist jederzeit hier zu hören.

Plakat Dederon, Foto Archiv J. Bormann

Die Sonderausstellung „Von der Dederonschürze zu Blue Jeans Zur Kleidungsgeschichte in Sachsen-Anhalt 1945–2000“ widmet sich der Mode nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, während der DDR und im ersten Jahrzehnt eines wieder entstandenen, westlich geprägten Marktes.

Collage (c) Freilichtmuseum Diesdorf

Eine Entwicklung, bestimmt von Mangel und Improvisation, von Zweckmäßigkeit und Konventon bis zur Konsumlust und vom Streben nach Individualität und Zugehörigkeit gleichermaßen.

Die Wanderausstellung ist ein Projekt der Volkskundlichen Kommission Sachsen-Anhalt e. V. und wird durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert. Sie ist bis Saisonende (31.10.23) im Museum in Diesdorf zu sehen.