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Schloss Luisium in Dessau

1774 schenkte Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau den unweit des Dessauer Residenzschlosses gelegenen „Vogelherd“ seiner Gemahlin Louise Henriette Wilhelmine, geb. von Brandenburg-Schwedt (1750 – 1811).

Durch den Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736 – 1800) wurde für sie zwischen 1774 und 1778 eine Gartenanlage im englischen Stil mit einem klassizistischen Landhaus auf quadratischem Grundriss angelegt, die ab 1780 nach ihrer Besitzerin „Luisium“ genannt wurden.

Die intimen Wohnräume des Hauses sind u. a. mit zahlreichen Allegorien auf weibliche Tugenden wie etwa Sanftmut, Zähmung der Begierde oder Treue und Freundschaft geschmückt. Gemälde und Grafiken vertiefen den Gedanken, das Luisium als „Tempel der weiblicher Tugenden“ zu präsentieren.

Anfänglich nur für Sommeraufenthalte gedacht, wurde das Schloss ab 1792 für das ganzjährige Wohnen verändert. Seither lebte die Fürstin, die sich ab 1786 vom Fürsten separiert hatte, abwechselnd hier und in ihrem „Grauen Haus“ in Wörlitz.

Im Luisium empfing die Fürstin Louise in selbst gewählter Abgeschiedenheit, frei von den Verpflichtungen des Hofes, ihre Zeitgenossen, zu denen u. a. die mit ihr befreundeten Schriftstellerinnen Elisa von der Recke und Friederike Brun zählten.

Durch eine Gemäldesammlung mit Werken von ihr geförderter Künstler gab sie dem Haus eine persönliche Note.

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Weiterführende Hinweise:
Zum Luisium: der Park ist ganzjährig besuchbar; das Schloss derzeit in der Winterpause.

Zur Parkanlage als Teil der ausgewiesenen „Gartenträume-Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ mit 360-Grad-Panorama-Aufnahmen
https://gartentraeume-sachsen-anhalt.de/de/gartentraeume-parks/park-luisium-dessau.html

Zur Unesco-Welterbestätte Gartenreich Dessau-Wörlitz
https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-deutschland/gartenreich-dessau-woerlitz

Die FrauenOrte-Tafel steht am Osttor des Parks (s. Parkplan rechts oben).

Zu einem von einer weiteren Frau des Hauses Anhalt-Dessau (Prinzessin Anna Wilhelmine, Lieblingstochter von Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau) stark geprägten Schloss-Ensembles: Nach ihrem Tode im Jahr 1780 wurde – wie testamentarisch detailliert verfügt- im Rokoko-Schloss ein Stift für adlige, unverheiratete Frauen eingerichtet. Zwei rekonstruierte Stiftsdamenwohnungen des „Hochadeligen Fräuleinstift Mosigkau“ und der im nördlichen Gartenteil gelegene Stiftsfriedhof können in Mosigkau besichtigt werden.

Ein Adeliges Fräuleinstift existierte von 1703-1974 u.a. in Halle (Saale)

Zu weiteren Sehenswürdigkeiten in der WelterbeRegion Anhalt Dessau Wittenberg
https://www.anhalt-dessau-wittenberg.de/de/